Zeigst du deinen GĂ€sten bei der HausfĂŒhrung auch immer voller Stolz deinen Abstellraum?

Nein?

Dann wird sich das hoffentlich Ă€ndern, nachdem du die 10 Schritte in dieser Anleitung umgesetzt hast😉.

FĂŒr manche ist der Abstellraum einfach ein praktischer Aufbewahrungsort, fĂŒr andere die Kammer des Grauens.

Gehörst du zur zweiten Gruppe und fĂŒhlst dich völlig ĂŒberfordert, weil du keine Ahnung hast, wie und wo du anfangen sollst, um Ordnung und Struktur in deinen Abstellraum zu bringen?

Dann machs dir bequem und entspann dich. Ich habe dir eine detaillierte Schritt-fĂŒr-Schritt-Anleitung zusammengestellt, mit der du deinen Abstellraum organisieren wirst, OHNE dich zu verzetteln!

Ich erklÀre dir:

  • Welche Schritte du gehen musst, um das Projekt erfolgreich zu Ende zu bringen
  • Was du brauchst und was du nicht brauchst
  • Wie es dir leichter fĂ€llt, den Überblick zu behalten und Dinge auszumisten
  • Wie dein Abstellraum nicht nur ordentlich, sondern auch noch schön wird.

1. Vorbereitung

  • Plane genĂŒgend Zeit ein!
    So kannst du den Schwung voll ausnutzen und lĂ€ufst nicht Gefahr, auf einmal keine Zeit mehr zu haben und im halbfertigen Chaos steckenzubleiben. Vielleicht hilft dir jemand beim Ordnungsprojekt, dann mĂŒsst ihr eure Zeit miteinander abstimmen (das kann jemand aus dem Familien- oder Bekanntenkreis sein oder ein Ordnungscoach).
    Wenn du in unmittelbarer Zukunft keinen ganzen Tag zur VerfĂŒgung hast, dann lass dich dadurch auf keinen Fall ausbremsen! In dem Fall nimmst du dir jeweils einen ganz kleinen Teilbereich vor und arbeitest nach Kategorien. So kommst du zwar langsamer, aber dafĂŒr stetig in die Umsetzung und erreichst dein Ziel schneller, als wenn du auf DEN freien Tag wartest.

    In diesem Vorher-Nachher Blogartikel zeige ich dir anhand eines Kundenprojekts, wie wir das Reduit organisiert haben.
  • Nimm dir unbedingt als allererstes ein paar Minuten Zeit, um Vorherfotos zu schiessen.
    Vielleicht denkst du, das ist Zeitverschwendung. TatsÀchlich gewinnst du dadurch Zeit und Motivation! Wenn du mittendrin steckst und keine Lust hast weiterzumachen, sind Vorherbilder Gold wert, denn sie zeigen dir, was du bereits erreicht hast UND du siehst, was du nicht mehr haben willst (das Chaos).
    Die Freude und der Stolz ĂŒber deinen ordentlichen Abstellraum, wird dann noch beim Vergleich der Vorher-, Nachherbilder getoppt – ich weiss, wovon ich spreche😉!

Tipp: Mache immer Vorherbilder vom gesamten Raum, von den Regalen, dem Inhalt der SchrÀnke und den Schubladen!

  • Lege dir genĂŒgend MĂŒllsĂ€cke und grosse Taschen bereit. So kannst du direkt wĂ€hrend des AufrĂ€umens die Dinge einpacken, die entsorgt, verschenkt oder verkauft werden. Am allerbesten ist es, wenn am Ende des Tages noch Zeit bleibt, um direkt zur Entsorgungsstelle zu fahren.
  • Komme nicht in Versuchung, vor dem AufrĂ€umen OrdnungsbehĂ€lter zu kaufen! Unter Punkt 10 erklĂ€re ich dir, wieso.

2. Alles ausrÀumen

Beginne damit, ALLES aus dem Abstellraum zu rÀumen.
Wenn ich ALLES sage, dann meine ich auch ALLES. Klaro😉?
Je nachdem, wie voll deine Abstellkammer ist, beginnst du einfach mit den vordersten GegenstÀnden. Um ganz schnell Land zu gewinnen, kannst du zuerst die grossen Sachen rausnehmen.

  • Leere Kartons kannst du direkt auf den Entsorgungshaufen legen (Ganz ehrlich: Wann hast du das letzte Mal deinen Staubsauger in der Originalschachtel zurĂŒckgeschickt oder weiterverkauft?).
  • Nimm alles aus den Verpackungen und entsorge sie. Verpackungen blockieren immer wertvollen Platz. Der Bereich wirkt sofort viel ordentlicher, wenn z. B. die Plastikfolie der halbleeren Toilettenpapierpackung weg ist. Ohne Verpackung siehst du viel besser, was du noch hast, bzw. was langsam ausgeht (z. B. bei VorrĂ€ten und Verbrauchswaren).
  • Sammle alle leeren Boxen, Körbe, Kisten, stabile Schachteln, GlĂ€ser, etc. an einem Ort. Diese kannst du in Schritt 7 verwenden, um deinen GegenstĂ€nden ein Zuhause zu geben.

Achtung: Das Chaos wird immer zuerst grösser, bevor es dann ordentlich wird!

3. Sortieren

WĂ€hrend du einen Gegenstand nach dem anderen aus dem Abstellraum rĂ€umst, beginnst du Kategorien zu bilden. Wenn es noch keinen passenden Haufen gibt, startest du eine neue Kategorie. Du kannst die Dinge einfach gruppiert auf den Boden legen oder wenn es kleinere Sachen sind, in einer offenen Box oder Schachtel sammeln. Wenn es dir hilft, dann beschrifte die Kategorien mit einem Post-it Zettel, um einen besseren Überblick zu behalten.

Mögliche Kategorien könnten sein:

  • LebensmittelvorrĂ€te
  • Hygieneartikel
  • ZahnbĂŒrsten, Zahnpasta, Zahnseide
  • Duschgel
  • Shampoo
  • Seife
  • TaschentĂŒcher, Toilettenpapier, Haushaltspapier
  • Putzmittel
  • Putzlappen
  • Werkzeug
  • Batterien
  • GlĂŒhbirnen
  • Racletteofen, Fondue-Set, Wok

Sortiere wirklich detailliert! Das hilft dir, einen realistischen Überblick zu bekommen, was und wie viel du tatsĂ€chlich von einer Kategorie besitzt.

Mehr Ordnung in 6 Minuten

4. ZusammenfĂŒhren

Überlege dir, ob du sonst noch irgendwo in deinem Haushalt GegenstĂ€nde aufbewahrst, die zu diesen Kategorien gehören. Sammle sie von ĂŒberall zusammen und lege sie zur entsprechenden Gruppe.
Die komplette GesamtĂŒbersicht vor dir zu sehen, wird dir in den folgenden Schritten helfen.

5. Ausmisten

Wenn du bis hier durchgehalten hast, kann ich dir nur gratulieren! Du hast riesige Vorarbeit geleistet und kannst nun mit Schwung in die nĂ€chste Phase ĂŒbergehen.

  • Indem du alles einer Kategorie zusammengetragen hast, siehst du auf einen Blick, was und wie viel du von einer Sache besitzt. So wird es dir viel leichter fallen, dich von ÜberflĂŒssigem zu trennen.
  • Oftmals hilft es, einfach mal zu zĂ€hlen. Ein Stapel GlĂŒhbirnen klingt anders als wenn du zĂ€hlst und merkst, dass du 25 identische GlĂŒhbirnen besitzt (die nur in 2 Lampen passen). Rechne mal aus, wie lange dieser Vorrat anhalten wird. Das hilft dir dabei, etwas zu verschenken, zu verkaufen oder zu entsorgen.
    💡Diese Erkenntnis wird dir dann auch helfen, wenn du nĂ€chstes Mal im Discounter bei den Mittelgang-Angeboten GlĂŒhbirnen siehst, denn jetzt weisst du: Du hast GlĂŒhbirnen bis an dein Lebensende!
  • Gehe EINE Kategorie nach der anderen durch und miste aus, was du nicht mehr brauchst oder haben möchtest. Dadurch reduzierst du die Gruppen und hast jetzt ein klares Bild davon, wie du in den folgenden Schritten die Dinge organisieren und einrĂ€umen möchtest.

6. Planen

  • Nimm dir einen Moment Zeit und ĂŒberlege dir, wie deine Wohnung gestaltet ist und in welchem Bereich du dich am meisten bewegst. Welche Dinge brauchst du hĂ€ufig, welche könnten genauso gut im Keller oder auf dem Dachboden verstaut werden?

Deine RÀume und SchrÀnke sollen dir dienen. Sie sollen deinen Alltag und dein Leben vereinfachen und erleichtern.

  • Das bedeutet, dass du wertvollen, zentralen Platz fĂŒr die Dinge nutzt, die du hĂ€ufig brauchst. Deine Wege sollten möglichst kurz sein.
  • Jetzt ist der Moment, in dem du unbedingt grösser denken darfst. Das bedeutet, dir beispielsweise zu ĂŒberlegen, ob es Sinn machen wĂŒrde, zum Beispiel alle VorrĂ€te aus der KĂŒche im Abstellraum aufzubewahren oder alle Reinigungsmittel im Badezimmerschrank.
  • Indem du alle Sachen gruppiert und ausgemistet hast, siehst du jetzt auch, wie viel Platz die einzelnen Kategorien benötigen. Mach dir ein grobes Bild darĂŒber, wie und wo du sie im Abstellraum einrĂ€umen möchtest.

7. Gib den GegenstÀnden ein Zuhause

An dieser Stelle kommen deine leeren BehÀlter zum Einsatz, die du beim AusrÀumen im zweiten Schritt gesammelt hast.

  • Suche passende BehĂ€lter fĂŒr deine Gegenstandskategorien und befĂŒlle sie.
  • Hier geht es darum, BehĂ€lter in passenden Grössen zu finden. BerĂŒcksichtige bei der Auswahl, ob du zu einer Kategorie noch mehr dazukaufen wirst und wĂ€hle dann entsprechend einen grösseren BehĂ€lter aus, damit alles darin Platz findet.

8. Abstellraum einrÀumen

  • Nutze die Gelegenheit, und putze deinen leeren Abstellraum.
  • Jetzt beginnt das Tetris-Spiel! RĂ€ume deine BehĂ€lter und GegenstĂ€nde sinnvoll in die Regale und den Raum ein. Es ist ganz normal, die Sachen mehrmals hin und herzuschieben, bis du das perfekte Ordnungssystem gefunden hast!
  • Gib den hĂ€ufig genutzten Sachen, den besten Ort: nahe bei der TĂŒre, auf guter Griffhöhe (berĂŒcksichtige auch Kinder, die einfach an die Sachen herankommen sollen).
  • Selten benötigte Dinge ganz oben oder hinten verstauen.
  • Schwere Sachen ganz unten.
  • Leichtere Dinge oben lagern.

Tipp: Vertikale FlĂ€chen wie WĂ€nde und die RĂŒckseite der TĂŒre nutzen.

  • Versuche, den Boden komplett freizuhalten. Dinge, die keinen Platz auf Regalen finden, können an der Wand oder hinter der TĂŒre aufgehĂ€ngt werden.
    Du kannst Haken anbringen, um Leiter, BĂŒgelbrett, WĂ€schestĂ€nder, Besen, Fliegenklatsche, Kehrbesen und Schaufel aufzuhĂ€ngen.

9. Beschriften

Nimm dir jetzt nochmals etwas Zeit, um alles detailliert zu beschriften. Vor allem, wenn mehrere Personen im Haushalt leben, ist das ein Gamechanger und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass GegenstÀnde wieder am richtigen Ort versorgt werden. Selten gebrauchte Dinge zu finden, wird wesentlich einfacher.

  • Beschrifte die Vorderkante des Regals, damit klar ist, welche Box oder welcher Gegenstand an die entsprechende Stelle gehört.
  • Beschrifte Boxen, Körbe, Kartons und liste genau auf, was sich alles darin befindet. Hier habe ich eine Anleitung fĂŒr wiederverwendbare Etiketten gepostet.
  • Die Beschriftung kann super schnell und einfach sein oder kreativ und etwas aufwĂ€ndiger:
    • Etiketten mit EtikettiergerĂ€t erstellen
    • Etiketten am PC erstellen, ausdrucken, ausschneiden, aufkleben
    • Washi-Tape oder Malerklebeband beschriften (lĂ€sst sich gut entfernen)
    • GlĂ€ser lassen sich gut mit einem Kreidestift beschriften
    • Plastikboxen können mit einem Whiteboardmarker oder wasserfestem Stift angeschrieben werden
    • Papieretiketten an Körbe binden

Tipp: Eine klare Beschriftung spart Zeit beim Suchen, verhindert Unordnung und sieht schön aus.

10. Eventuell neue BehÀlter besorgen

Wenn du möchtest, ist jetzt ist der Moment gekommen, deinen Abstellraum schön und Pinterest-mÀssig aufzupeppen!
Ich habe dir ganz bewusst davon abgeraten, vor dem Ordnungsprozess neue AufbewahrungsbehĂ€lter zu kaufen, da dann noch gar nicht klar war, was alles bleiben darf, welche BedĂŒrfnisse die BehĂ€lter erfĂŒllen sollen und wo die GegenstĂ€nde aufbewahrt werden.
Die meisten Menschen besitzen ohnehin eine ganze Menge an Boxen, Kisten oder Körben und brauchen gar keine neuen.

Tipp: Gruppiere die gleichen Boxen, Körbe, Kisten beieinander. Der Raum wirkt dadurch ruhiger und schöner.

So bleibt die Ordnung langfristig

In den kommenden Wochen und Monaten wirst du merken, was gut funktioniert und wo noch Optimierungsbedarf besteht. Das ist ganz normal. Wir können einen Ordnungsprozess noch so gut durchdenken und planen. Ob das neue Ordnungssystem zu 100 % alltagstauglich ist oder nicht, zeigt sich erst spÀter im Alltag.
Wenn du dich oder deine Mitbewohner dabei ertappst, Dinge schnell in den Abstellraum hineinzuwerfen, dann ist das ein klares Indiz dafĂŒr, dass dieser Gegenstand noch keinen guten definierten Platz hat oder dass er einen einfacheren Aufbewahrungsort benötigt.
Nimm dir einen Moment Zeit, um zu ĂŒberlegen, was das Problem ganz genau ist und wie du es noch besser lösen könntest. Das wird dich nicht mehr viel Zeit kosten, ist aber ein Garant dafĂŒr, dass die Ordnung anhaltend bestehen bleibt. Du hast die grösste Arbeit bereits geleistet, jetzt geht es nur noch darum an den kleinen Stellschrauben zu drehen, um dein Projekt zu optimieren.

Du steckst fest in deinem Ordnungsprojekt und brauchst konkrete Tipps und Inspiration? Du hast keine Ahnung, an welcher Ecke du anfangen sollst? Ich helfe dir weiter! Im Ordnungskick schauen wir uns via Videocall deinen entsprechenden Bereich an und legen deine nĂ€chsten Schritte fest. Du kannst dann direkt aufrĂ€umen, wĂ€hrend ich dich live begleite und unterstĂŒtze.