Wenn ich an das Motto Leichtigkeit denke, es schreibe oder sage, macht das was mit mir. Ich spüre förmlich wie mein Körper locker, leicht, irgendwie schwerelos wird.
Aber nicht nur das.
In meinem Kopf entsteht auf einmal Leerraum. Platz für nichts. Oder eben Platz für neues.
Leichtigkeit stellt sich bei mir ein, wenn meine Hände (im physischen, wie auch im übertragenen Sinn) offen sind und nichts festhalten.
In meiner Welt geht die Leichtigkeit Hand in Hand mit Freude, Freiheit, Leben und Berufung.
Auch wenn beispielsweise ganz viel los ist und ich zack, zack eins nach dem anderen erledige, empfinde ich Leichtigkeit, wenn es Dinge sind, die für mich Sinn machen.
Ich habe losgelassen, aber die Leichtigkeit ist ausgeblieben
Im letzen Jahr, hatte ich mich für das Wort des Jahres: LOSLASSEN entschieden. Das war richtig gut. Auf jeden Fall herausfordernd, aber gut!
Diese Karte mit dem Bild des fliegenden Luftballons hat mich 12 Monate lang intensiv begleitet.
Das Gefühl der Leichtigkeit, ist dafür verantwortlich, dass ich mich oft mehrmals täglich dafür entschieden habe, Gedanken, Ängste, Vorstellungen, Ausreden und zu hohe Erwartungen loszulassen. Ganz oft stand ich vor einer neuen Aufgabe, der ich mich nicht gewachsen fühlte.
Nur schon beim Blick auf den Luftballon überrollte mich eine riesen Welle der Freiheit. Ich hatte das Gefühl, richtig tief und ungehindert durchatmen zu können. Meine Gedanken wurden klarer und ich konnte mich besser fokussieren.
Dieses unerwartet starke Gefühl löste zwei Dinge in mir aus:
- Es traf mich wie ein Schlag in’s Gesicht, wie sehr ich die Kontrolle behalten wollte und welch enges Korsett ich mir selbst geschnürt hatte, indem ich an meinem Perfektionsismus festhielt.
- Das Gefühl der Leichtigkeit, dass ich nach dem gedanklichen Loslassen spürte, wollte ich in Zukunft immer fühlen (oder zumindest sehr, sehr oft).
Mit dieser Erkenntnis war auf jeden Fall eines glasklar: Ich hatte mehr als genügend Bedarf, um mich im Loslassen zu üben, vor allem wenn ich persönlich und mit meinem Business wachsen wollte.
Rückblickend staune ich Bauklötze, wenn ich sehe, was ich mich alles getraut und gemacht habe. Ich wäre nicht annähernd an diesem Punkt im Leben, wenn ich immer noch alles fest umklammert halten würde, in der Illusion, eines Tages endlich bereit zu sein, dieses und jenes perfekt zu machen.
Wie ich zu meinem Jahresmotto für 2022 gekommen bin
Ich kann nicht mal genau sagen, in welchem Moment ich mich für mein Jahresmotto 2022 entschieden habe. Irgendwie hat es sich ganz langsam entwickelt. Vielleicht habe ich auch etwas Zeit gebraucht, um mir einzugestehen, dass ich im letzten Jahr zwar unglaublich viel losgelassen, aber viel zu selten das gewünschte Gefühl der Leichtigkeit gespürt habe.
Mir ist ein kleiner Fehler unterlaufen, in diesem ganzen Jahresmotto-Zeug…
Ich habe mich so auf das WIE (loslassen) fokussiert, dass mir das WOZU (Leichtigkeit) ganz abhanden gekommen ist. Dabei war doch mein Hauptziel, das Gefühl der Leichtigkeit zu spüren!
Wie konnte mir das passieren?
Das Prinzip, zuerst das WOZU eines Wunsches oder Ziels zu kennen, bevor man mit dem WIE darauf hinarbeitet, ist die Grundlage meiner Ordnungscoachings. Und prompt tappte ich selbst in die Falle und zäumte das Pferd von hinten auf… 🤦♀️ (Das ist wohl der Grund, weshalb man sich einen Coach sucht, der einen an die Hand nimmt, um ein Ziel schnellstmöglich zu erreichen ohne vom Weg abzukommen…)
Immerhin bin ich unterdessen richtig gut im Loslassen 👍.
Ich habe mich immer wieder sehr erLEICHTert gefühlt, wenn sich herausstellte, dass ich durch mein Loslassen weitergekommen und sich meine Befürchtungen nicht bewahrheitet haben.
Doch die grosse Freiheit der Leichtigkeit war für meinen Geschmack definitiv zu wenig vorhanden.
Somit möchte ich meinen Fokus in 2022 ganz klar auf das WOZU legen: 🪶 Leichtigkeit fühlen 🪶
Welche Auswirkung wird die Leichtigkeit in meinem Leben haben?
Ordnung
Physische Ordnung in meinen Räumen und Schränken gibt mir Klarheit und Luft. Ich kann mich gut entspannen, wenn ich mich in einer gemütlichen Umgebung wohl fühle. Fokussiertes Arbeiten fällt mir wesentlich leichter, wenn mein Büro aufgeräumt ist.
Die Ordnung ist für mich eine tragende Säule, um Leichtigkeit zu empfinden.
Vieles geht mir leichter von der Hand, wenn ich nicht abgelenkt bin. Auch fällt ganz viel zusätzliche Arbeit weg, die Unordnung und Chaos mit sich bringen. Das schenkt mir freie Zeit, um die Dinge zu tun, die mir wichtig sind.
Routinen und Systeme
Nichts raubt mir meine Leichtigkeit mehr, als wenn ich völlig kopflos und unstrukturiert von einer Ecke in die andere schiesse. Alltägliche Routinen und Systeme schaffen wertvollen Arbeitsplatz auf meiner mentalen Speicherplatte.
Wenn sich meine Gedanken im Hinterkopf kontinuierlich um solche Sachen drehen, wie zum Beispiel: Was koche ich zum Essen? Wann finde ich Zeit zum Einkaufen? Braucht mein Lieblingsbub noch etwas für den Kindergarten?, dann war’s das mit der Leichtigkeit. So was von.
Das Ergebnis des ewigen Kopfkarussells sind völlig unnötiger Stress, verminderte Denkkapazität und vor allem geht mir die Freude völlig verloren.
Deshalb arbeite ich immer wieder daran, Dinge besser zu planen und Abläufe zu systematisieren. So gewinne ich Zeit, weil ich Aufgaben bündle (z. B. einen Kochplan machen: einmal Rezepte raussuchen, einmal Einkaufszettel schreiben, einmal einkaufen gehen).
➡️ Deshalb werde ich in 2022 meine Systeme verbessern.
Mein Business hat ganz viel Potenzial im Bereich der Organisationsstruktur…
Struktur in den Haushalt und Alltag zu bringen, fällt mir super leicht – deshalb mache ich das ja beruflich 😉. Mir aber Strukturen und Abläufe für meine neuen geschäftlichen Aufgaben und Schritte zurecht zu legen, ist aktuell eine andere Liga.
Es sind so viele neue Aufgaben durch die Selbständigkeit im Onlinebereich dazugekommen, dass ich mir hier Zeit (oder Hilfe) nehmen werde, um das zu optimieren und zu vereinfachen.
Klare Ziele
💛 Ich LIEBE Ziele! 💛
Ohne Ziele bin ich komplett verloren. Ich bin so was von zielorientiert, das gibt’s gar nicht!
Wenn ich mein Ziel kenne – und sei es auch noch so unerreichbar – weiss ich, was meine Fahrtrichtung ist. Ziele sind für mich wie ein Leuchtturm. Sie geben mir Halt und helfen mir, nicht vom Weg abzukommen. Ich kann jeden meiner Schritte nach ihnen ausrichten.
Auch wenn ich mir ein wirklich grosses Ziel gesetzt habe, stellt sich bei mir schnell die Leichtigkeit ein, weil mein Kompass wieder ausgerichtet ist und ich meine Fahrtrichtung kenne.
➡️ Deshalb werde ich mir in 2022 insbesondere im Beruf weniger Ziele setzen.
Ende Jahr, habe ich detailliert ausgerechnet, wieviel Zeit mir tatsächlich zum Arbeiten zur Verfügung steht:
– nach Abzug der 13 Wochen Schulferien, wenn mein Lieblingsbub nicht im Kindergarten ist,
– unter Berücksichtigung der Unterrichts- und Lernzeit für die AFI (Individualpsychologische Ausbildung) sowie der nötigen Anzahl Beratungseinheiten, die ich durchführen muss, etc.
– nach Kalkulierung der nötigen Zeit für Buchhaltung, Rechnungen schreiben, Kundenanfragen beantworten.
Die ernüchternde Gegenüberstellung meiner verfügbaren Stunden versus Zeitaufwand meiner Aufgaben, hat mir ganz deutlich vor Augen geführt, weshalb ich mich sowas von „unleicht“ (was ist das Gegenteil von Leichtigkeit 🤔?) gefühlt habe. Es war gar nie umsetzbar, was ich mir für mein verfügbares Zeitbudget vorgenommen hatte. Im kommenden Jahr, werde ich viel bewusster planen und kalkulieren, damit ich genügend Zeit zur Verfügung habe, um meine Ziele umzusetzen.
Hilfe holen
Es ist glasklar für mich, dass ich Menschen dabei helfe Ordnung und Struktur in ihr Zuhause zu bringen weil sie oft mit der Aufgabe überfordert sind und es alleine nicht so schnell schaffen.
Selbst wurstle ich oftmals viel zu lange alleine herum, und versuche alles zu lernen und selbst umzusetzen. Schlussendlich kostet mich das aber so viel wertvolle Zeit und Nerven.
➡️ Deshalb werde ich in 2022 viel schneller Hilfe in Anspruch nehmen.
Anstatt stundenlang nach einem Tutorial zu suchen, um schlussendlich drei Klicks im E-Mail Programm zu setzen, werde ich das an eine Person auslagern, die das viel schneller und besser kann als ich. Aber auch Dinge, die ich faktisch selbst machen könnte, möchte ich auslagern, weil sie mir einfach zu viel Zeit rauben, die ich viel lieber in meine Kundinnen investieren möchte.
Jetzt du!
Hast du auch ein Jahresmotto oder ein Wort des Jahres? Erzähl mir davon in den Kommentaren!